Der Unternehmerbrief aus der Hauptstadt


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Unternehmen: Auf dem Weg zum Käufermarkt
aus FUCHS-BRIEFE 63. Jahrgang / 71 vom 10.09.2009
 


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Immer mehr Mittelständler müssen in Zukunft ihr Unternehmen verkaufen und können es nicht vererben. Die Zahl liegt bei rund 50%. Denn die Nachfolge hakt. Immer weniger Nachkommen der Unternehmer-Familien sind bereit ihr Erbe anzutreten. Aber die Verkaufsverhandlungen erweisen sich in den meisten Fällen als zäh. Dem Verkaufs-Aspiranten stehen vielfach ausgebuffte Bilanz- und Branchen-Experten gegenüber. Dazu kommen die Auswirkungen der Rezession bei der Unternehmensbewertung. Das ist das Ergebnis von Untersuchungen des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung (IfM). Tendierten die Firmenpreise vor der Krise noch Richtung des sechs- bis siebenfachen Gewinns vor Steuern und Zinsen (EBIT), so liegen sie heute nur noch beim Fünffachen. Und die Tendenz geht immer noch leicht weiter nach unten.
Verkaufswillige Mittelständler müssen daher für die Verhandlungen einen langen Atem haben. Vor allem, wenn sie unter Verkaufsdruck stehen. Dann tendiert der Firmenpreis Richtung 50% des Wertes von Anfang des Jahres. Interessant für verkaufswillige Unternehmer ist die ?Interfinanz-Formel?, so benannt nach der gleichnamigen Beratungsfirma. Sie hilft bei der Feststellung des Unternehmenswertes und verschafft einen schnellen Überblick. Die Formel lautet:
Jahresgewinn (EBIT) 2004 x 1
+ Jahresgewinn 2005 x 2
+ Jahresgewinn 2006 x 3
+ Jahresgewinn 2007 x 4
+ Jahresgewinn 2008 x 5
= gewichtete Gewinnsumme

Geteilt durch 15 ergibt den durchschnittlichen Reingewinn der letzten 5 Jahre. Dieser Durchschnittsgewinn wird je nach Marktlage, Zukunftsaussichten und Branche mit 3 bis 8 multipliziert und ergibt so eine erste Annäherung an einen Kaufpreis.
Fazit:
Wer unter Einbeziehung der meist miesen Ergebnisse von 2009 verkaufen muss, ist schlecht dran. Warten Sie lieber, bis sich die Gewinne stabilisieren. Verkaufen Sie also nicht vor 2011.