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Intercell: Führender Impfstoff-Entwickler
aus FUCHS-KAPITALANLAGEN 25. Jahrgang / 39 vom 01.10.2009
Zu den erfolgreichsten Biotech-Unternehmen Europas gehört ein Hersteller von Impfstoffen: Die in Wien ansässige INTERCELL AG (Kurs: 28,91 ?; ISIN: AT 000 061 260 1) erforscht und entwickelt Schutzimpfungen gegen Infektionskrankheiten. Ihre Feuertaufe haben die Österreicher bereits bestanden. Ein Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis (JE) befindet sich seit einigen Monaten auf dem Markt. Die von Moskitos übertragene Virenkrankheit ist in ganz Südasien verbreitet. In der Region leben 3 Mrd. Menschen. Schätzungen zufolge gibt es jährlich bis zu 50.000 Infektionen, die in jedem dritten Fall zum Tod führen. Zugelassen ist das Mittel bisher in Europa und in den USA. Wirtschaftlich profitieren dürfte Intercell damit zunächst von Verkäufen an Militärangehörige und Touristen aus den westlichen Industriestaaten. Diese Gruppen können sich das teure Präparat leisten.
Hergestellt wird das Mittel in Schottland. Intercell hat hier eine Fertigungsstätte erworben. Grundsätzlich ist die Impfstoff-Produktion aufwändig und fehleranfällig. Weil Konkurrenten hier auch nach dem Ablauf von Patenten kaum Fuß fassen können, gilt das Impfstoffgeschäft als stabilster Bereich der Pharmaindustrie. Kein Wunder, dass Intercell inzwischen auf einen Börsenwert von 1,3 Mrd. ? kommt.
Hinsichtlich Umsatz und Ertrag ist das Unternehmen noch sehr klein. HSBC erwartet, dass der Umsatz 2011 um 45% auf 184 Mio. ? wächst. Der Gewinn pro Aktie soll um 125% auf 0,54 ? steigen. Wichtiger für das Biotech-Unternehmen ist aber die prall gefüllte Projektpipeline. Ein Impfstoff gegen Reisedurchfall soll 2010 zur Marktreife gebracht werden. Intercell dürfte für das Projekt noch in diesem Jahr einen Vermarktungspartner präsentieren, der Meilensteinzahlungen leistet. Weit fortgeschritten sind zwei weitere Impfstoffe gegen Krankenhaus-Infektionen sowie gegen Infektionen von Patienten mit geschwächtem Immunsystem. Beide Impfstoffe verfügen über Blockbuster-Potenzial, da die betreffenden Bakterienstämme immer resistenter gegen Antibiotika werden. Sie können somit kaum noch bekämpft werden.
Intercell verfügt über 150 Mio. ? überschüssige Barmittel. Der Pharmakonzern NOVARTIS, bei uns im Depot, hat sich einen 15%-Anteil an dem Unternehmen gesichert. 82% der Aktien befinden sich im Streubesitz.
Fazit:
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 35 ?; Stop-loss: 24,75 ?