Wahlen | Schleswig-Holstein: Alles offen im Norden
aus FUCHS-BRIEFE 71. Jahrgang / 34 vom 04.05.2017
Der Ausgang der Landtagswahl in Schleswig-Holstein ist unkalkulierbar. Die Wiederwahl von Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) steht auf der Kippe. Laut jüngsten Umfragen kommt seine bisherige Koalition mit den Grünen um Robert Habeck und dem süd-schleswigschen Wählerverband nur in einer Viererkoalition mit der Linken wieder auf eine Stimme Mehrheit (35:34). Die Rückkehr der Linken in den Landtag ist bei Umfragewerten von 4% bzw. 5% jedoch ungewiss.
Der junge CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther holt stark auf. Die Christdemokraten haben in den Umfragen die SPD sogar wieder überholt. Zur Mehrheit mit der starken FDP von Wolfgang Kubicki reicht es aber nur, wenn man im Endspurt noch zulegt. Und außer den Linken dürfte die AfD (derzeit bei 5%) ebenfalls nicht in den Landtag kommen. Vielleicht springen FDP und Grüne über ihren Schatten und gehen in eine Koalition mit der Union.
Fazit:
Da derzeit alle Farbenspiele als Präjudiz für Koalitionsverhandlungen im Bund angesehen werden, erwarten wir keine allzu große Experimentierfreude unter den Beteiligten.

FUCHS-BRIEFE, 71. Jahrgang / 34 - 04.05.2017