Finanzierung: Kredithürde Digitalisierung
aus FUCHS-BRIEFE 70. Jahrgang / 87 vom 10.11.2016
Verknüpfen Sie Digitalisierungs- mit Anlageinvestition. Das wird die Kreditzusage ihrer Bank erleichtern. Sonst ist es schwierig, Kredite für Digitalisierungsprojekte zu erhalten. Dies zeigt eine Studie der KfW. Darin wurde die Kreditvergabe nach Art des Vorhabens untersucht.
Bei Digitalisierungsvorhaben beträgt die Ablehnungswahrscheinlichkeit 15,3%. Bei Investitionen in Maschinen und Anlagen beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass der Kredit abgelehnt wird, 7,2%. Bei Immobilieninvestitionen sind es 10,9%.
Ursache: Sicherheiten werden für die Kreditvergabe immer wichtiger. Im Fall einer Insolvenz sind Maschinen, Anlagen oder Gebäude leicht zu verwerten. Um ein Unternehmen zu digitalisieren, muss es aber in Software und Weiterbildung investieren – in immaterielles Vermögen. Damit können Banken kaum umgehen.
Digitalisierungsinvestitionen lassen sich gut mit Anlageninvestitionen zu verbinden. Etwa wenn neue, Industrie 4.0-fähige Maschinen angeschafft werden. Damit ist die Digitalisierung an Sachinvestitionen gebunden. Die Kredithürden sinken.
Fazit:
Im Falle einer Verknüpfung sollten die Investitionen in immaterielles Vermögen nicht den größten Teil der zu finanzierenden Investition ausmachen.

FUCHS-BRIEFE, 70. Jahrgang / 87 - 10.11.2016