Der Brief für die Außenwirtschaft


38. Jahrgang / 30 vom 29.07.2016   << zum Inhaltsverzeichnis      
   
UK: Brexit in der Praxis
Die selbstverordnete Schonfrist der britischen Währungshüter geht in der kommenden Woche zu Ende. Das geldpolitische Komitee der Bank of England (BoE) muss nun Farbe bekennen. Denn es steht nicht nur die nächste Zinsentscheidung an. Vielmehr muss mit dem neuen Inflationsreport auch eine Projektion vorgelegt werden, die erkennen lässt, wie sich die Bank auf den weiteren Verlauf vorstellt und wie sie in diesem Rahmen zu Handeln gedenkt.
Die politisch planlosen Brexit-Protagonisten haben für ein gefährliches Vakuum und Unsicherheit gesorgt. Es ist nicht zuletzt auch Aufgabe der Notenbank, diese Unsicherheit zu beseitigen. Der jetzt anstehende reale Brexit dürfte enttäuschend starten mit einer Zinssenkung, um die lahmende Binnennachfrage auf Trab zu halten. Dagegen hilft die Pfundschwäche dem Export bisher wenig.
Fazit:
UK und das Pfund gehen schon jetzt, ohne "Bestrafung" durch die EU schwierigen Zeiten entgegen. Die Unsicherheit bleibt hoch. Das ist keine gute Basis für einen Dreh bei Wirtschaft und Pfund.