Der Brief für die Außenwirtschaft


39. Jahrgang / 33 vom 18.08.2017   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
China: Gigantisches Sparbuch
Für jeden Betrag, den Gläubiger als Finanzvermögen halten, muss es einen Schuldner geben. Das kann etwa in der direkten Form eines Lieferantenkredits geschehen. Der Kunde erhält ein Zahlungsziel oder gar eine Abzahlung in Raten eingeräumt. Oder indirekt über das Finanzsystem. Dann werden die Überschüsse mittels Sparbüchern, -briefen oder Bankschuldverschreibungen eingesammelt und durch Kredite oder andere Finanztitel weitergereicht.

Wenn Volkswirtschaften das Sparvolumen in Finanzvermögen - also fremder Leute Schulden - anlegen, entspricht dem ein Überschuss der Leistungsbilanz. Alternativ gibt es den Investitionsschub im Inneren. Leider häufig in Form eines heiß laufenden Immobilienmarktes. So geschieht es in China. Eine positive Konsequenz hat die Sparwut der chinesischen Haushalte allerdings: Die immer wieder beschworenen faulen Schulden innerhalb des chinesischen Finanzsystems können dank dieses internen Finanzvolumens ohne Mittel des Auslands gemanagt werden.
Fazit:
Die Überschüsse Chinas sind durch Handelsabkommen kaum zu beeinflussen.