Der Brief für die Außenwirtschaft


31. Jahrgang / 47 vom 20.11.2015   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Währungen | Yuan: Neue Reservewährung
Der Renminbi Yuan wird in Kürze Teil der Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds. Dieser Tage erarbeitet der IWF seinen turnusmäßigen Bericht zur Zusammensetzung des Währungskorbes, aus dem die Sonderziehungsrechte (SZR) abgeleitet werden. Bislang haben neben dem US-Dollar der Euro, das britische Pfund und der japanische Yen ihren Platz. Der Yuan erfüllte bereits bei der letzten Revision (2010) die quantitativen Kriterien, war aber noch nicht konvertibel. Das hat sich geändert. Der Yuan ist auch für alle in der Leistungsbilanz erfassten Transaktionen verfügbar. Er wird daher ab 2016 Teil der SZR sein. Das entspricht der Anerkennung als Reservewährung. Direkte Konsequenzen auf den Devisenmärkten sind nicht zu erwarten. Wohl aber ein Ausbau des Einflusses, den China auf internationaler Ebene ausübt. Besonders die asiatischen Notenbanken werden den Yuan in ihren Reserven mit beachtlichen Anteilen berücksichtigen.
Fazit:
Die chinesische Regierung hat den US-Einfluss in Asien weiter zurückgedrängt und nimmt dem US-Fiskus einen Teil des Finanzierungsspielraums.