Der Brief für die Außenwirtschaft


37. Jahrgang / 12 vom 20.03.2015   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Russland: Noch weiter abwärts
Trotz der zuletzt auf fast 17% gestiegenen Inflation setze die russische Notenbank ihren Leitzins um einen vollen Prozentpunkt von 15% auf jetzt 14% herab. So will sie der Rezession begegnen, die offenbar tiefer gehen könnte als erwartet. Die Notenbank senkte ihre Projektion für das laufende Jahr auf -4%. Zuvor hatte sie noch -3% erwartet. Die Zange aus fallenden Ölpreisen und Sanktionen setzt der russischen Wirtschaft zu. Die Binnennachfrage bricht unerwartet stark ein. Von daher erwartet Notenbankchefin Elvira Nabiulina ein fühlbaren Rückgang der Inflationsraten im weiteren Jahresverlauf mit einer Jahresrate bei 10%-12% Ende 2015. Das liegt allerdings immer noch über dem Ziel von 4%, das vor Ausbruch der Ukraine-Krise ausgegeben wurde.
Fazit:
Russland hat kaum noch gute wirtschaftspolitische Optionen. Putins Machtpolitik wird teuer.