Der Brief für die Außenwirtschaft


38. Jahrgang / 20 vom 20.05.2016   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
USA: Behördlicher Unsinn
In der US-Administration steht der Standort D unter verschärfter Beobachtung. Das US-Finanzministerium, die Treasury, mahnt neben anderen auch Deutschland ab. Begründung: "Währungsmanipulation". Das ist angesichts der nicht vorhandenen nationalen Währung zumindest nicht ohne weiteres nachvollziehbar. Nach US-Standards gelten dafür drei Kriterien: (1) ein Handelsüberschuss gegenüber den USA von mehr als 20 Mrd. Dollar; (2) ein Leistungsbilanzüberschuss von mehr als 3% vom BIP; (3) offizielle Ankäufe von fremder Währung von mehr als 2% BIP. Da (1) und (2) erfüllt sind, scheint die Sache somit "klar". Das zuständige US-Finanzministerium sieht sich unter dem Eindruck des Wahlkampfs gezwungen, diesen Unsinn auch noch offiziell auf dem anstehenden Finanzministertreffen der G-7 thematisieren zu müssen. Wer wundert sich da noch über einen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der offenbar glaubt, dass der US-Präsident jederzeit "Geld drucken" lassen könne?
Fazit:
Die USA haben ganz offensichtlich ein Problem mit dem politischen Personal.