Der Brief für die Außenwirtschaft


36. Jahrgang / 48 vom 28.11.2014   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Eurozone | EUR: Zähes Geschäft
Die Dynamik der Eurozone ist unverändert schwach. Der Einkaufsmanager-Index fiel auf 51,4 Punkte. Er lag damit unter den Erwartungen. Diese betrugen im Konsens 52,2. Ursache war vor allem ein Rückgang im Dienstleistungssektor. Speziell Frankreich schwächelt weiter. Der Einkaufsmanager-Index deutet hier mit 48,4 Punkten immer noch auf Schrumpfung. Ebenfalls bedenklich ist der schwache Konsum in Italien. Dort schrumpften die Umsätze des Einzelhandels im vierten Monat in Folge. Allerdings liefern die Italiener unverändert Beiträge zum Handelsüberschuss. Positive Signale kommen aus Deutschland. Zumindest die Stimmung steigt hier wieder. Sowohl der ZEW- als auch der Ifo-Index legten zu. Hinzu kommt das Signal der Handelsbilanz der Eurozone. Ihr Überschuss nimmt vor allem dank anziehender Exporte (+9% zum Vorjahr) weiter leicht zu. Die schwachen Zahlen erhöhen den Druck auf die Politik, die Konjunktur anzukurbeln. Die EU-Kommission startet ein Programm zur Investitionsförderung, bei dem die EIB auf Grundlage von Haushaltsmitteln und Garantien zusätzliche Kredite vergibt. Allerdings sollen die Investoren den Löwenanteil selbst finanzieren. Es ist fraglich, ob die Investitionsschwäche durch zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten behoben werden kann. Denn es fehlt vor allem an effektiver Nachfrage. Das zeigen nicht zuletzt die niedrigen Inflationsraten. Ein auf direkte Staatsausgaben gezieltes Infrastrukturprogramm würde daher wohl mehr Wirkung erzielen und zugleich sich abzeichnende Probleme beheben.
Fazit:
Vorerst ist kaum mehr als Stagnation in der Eurozone zu erwarten. Der Euro wird daher weiter nachgeben.