Der Brief für die Außenwirtschaft


38. Jahrgang / 34 vom 26.08.2016   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Geldpolitik: Ratlos in Jackson Hole
Die Währungshüter der Welt sitzen zusammen, um über die aktuellen Probleme der Geldpolitik zu reden. Aus den Rocky Mountains, dem kleinen Nest Jackson Hole, erwarten die Märkte Klarheit über den weiteren Kurs von US-Notenbankchefin Janet Yellen bei den Zinsen. Und die Europäer erklären, wie es in der Eurozone nach dem Brexit weitergehen soll.
Die Enttäuschung des Publikums ist schon jetzt sicher. Denn hinter diesen harmlosen Fragen steckt die Erwartung, dass sich Zaubermittel finden, mit denen die große Migration von Süd nach Nord gestoppt und die immer ungleichere Verteilung des Reichtums korrigiert werden kann. In diesen Punkten verlangen die Wähler beiderseits des Atlantiks Taten und setzen zunehmend auf die vermeintlich klaren Lösungen der Populisten. Die Notenbanker wissen allerdings genau, dass sie wenig tun können.
Fazit:
Jackson Hole wird unterstreichen, dass sich die Wirtschaftspolitik des Westens in einer Sackgasse befindet. Die Krisenbekämpfung der Notenbanken erzeugt nur noch neue Risiken.