Der Brief für die Außenwirtschaft


38. Jahrgang / 29 vom 22.07.2016   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Welthandel | USA: Schlechte Aussichten
Beide Kandidaten für die US-Präsidentschaft positionieren sich zunehmend isolationistisch. Sie surfen auf der rechtspopulistischen Welle gegen den Freihandel. Das hat schon jetzt praktische Konsequenzen: Die transatlantische Vereinbarung TTIP hat auf US-Seite kaum noch Chancen, ratifiziert zu werden. Und der transpazifische TPP-Pakt bleibt trotz der Unterschriften bestenfalls Stückwerk. Damit ist nebenbei das einzig greifbare Stück der Umorientierung der USA hin zum asiatisch-pazifischen Raum erledigt. China wird mit seinem wachsenden Einfluss zu einem noch schwierigeren Partner. Das große Land wird die ohnehin vorhandenen Tendenzen zur regionalen Integration nutzen, um seinen dann abgeschotteten Hinterhof umzugestalten. Und selbst der transatlantische Handel könnte Schaden nehmen.
Fazit:
EU-Europa als der am stärksten auf den Welthandel orientierte Block wird den höchsten Preis für diese Wendung der US-Politik zahlen müssen.