Der Brief für die Außenwirtschaft


37. Jahrgang / 18 vom 30.04.2015   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Devisenmärkte: Wie man Defizite finanziert
Auf den Devisenmärkten kreuzen sich kurzfristig wirksame Faktoren und Motive der Finanzmärkte mit den fundamentalen Entwicklungen der realen Wirtschaft. Der gemeinsame Nenner: Die auf den Finanzmärkten gehandelten Einkommens-Erwartungen müssen irgendwann in der Realität eingelöst werden. Die von den Erwartungen ausgelösten Finanzströme haben aber auch unmittelbar reale Konsequenzen. Diese müssen nicht unbedingt zu den Erwartungen passen. So geschehen in den Jahren 2004/5/6, als die US-Märkte und der Dollar durch unrealistische Erwartungen und davon ausgelösten Zuflüssen aufgeblasen wurden. Diese finanzierten letztlich "nur" das Doppeldefizit in US-Leistungsbilanz und Staatshaushalt.
Ähnliches steht wieder im Raum. Seit Juli 2013 hat die US-Notenbank die Märkte mit der Aussicht auf Zinserhöhungen angeheizt, ohne Vollzug melden zu können. Die Finanzierung der US-Defizite ist jedoch erneut gesichert.
Fazit:
Die schwachen aktuellen Zahlen deuten auf eine neue Blase hin.