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31. Jahrgang / 15 vom 16.04.2015   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Empfehlung: Kawasaki Heavy Industries - Solides Wachstum
ISIN: JP 322 420 000 0; Kurs: 612 JPY (ca. 4,81 Euro)
Das japanische Unternehmen Kawasaki Heavy Industries (kurz Kawasaki) ist außerhalb Nippons vor allem als Hersteller von Motorrädern bekannt. Dabei trägt das Geschäft mit den Rennmaschinen nur 22% zum Umsatz von Kawasaki bei. Das Unternehmen gliedert sich in die Hauptbereiche Schiffbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Fahrzeugbau (Eisenbahnen, Baufahrzeuge, Motorräder), Hoch- und Tiefbau sowie Maschinen- und Energieanlagenbau (Roboter, Gepäckfördertechnik, Gasturbinen, Windenergieanlagen).
Das Unternehmen kann als Pionier der Robotertechnologie bezeichnet werden. Heute zählt der Konzern zu den fünf größten Roboterproduzenten. Der japanische Autokonzern Toyota beispielsweise setzt voll auf die Roboter von Kawasaki. Im europäischen Markt ist Kawasaki aber noch ein Außenseiter. Auf der Hannover Messe versucht das Unternehmen aktuell, europäische Kunden von seiner Expertise zu überzeugen.
Am 28. April veröffentlichen die Japaner ihre Geschäftsergebnisse für das Gesamtjahr 2014. Vor allem wegen des schwachen Yen wird das Unternehmen seine geplanten Ziele bei Umsatz und Gewinn übertreffen und aller Voraussicht nach ein zweites Rekordergebnis vermelden können. Analysten rechnen mit einem Anstieg des Jahresüberschusses um 23% auf mehr als 65 Mrd. Yen oder rund 38,9 JPY je Aktie. Der Traditionskonzern schüttet rund 30% seiner Erträge an die Aktionäre aus. Die Dividende dürfte in diesem Jahr also um etwa 2 JPY (oder rund 20%) auf 12 JPY klettern. Das KGV beträgt rund 14, die Dividendenrendite knapp 2%. Damit hat die Aktie weiter Luft nach oben.
Kawasaki Heavy Industries ist als Schwerindustriekonzern breit aufgestellt und profitiert besonders vom schwachen Yen. Außerdem beflügelt die wieder anziehende Nachfrage nach Flugzeugteilen und Schienenfahrzeugen. Im Geschäftsbereich Industrieroboter profitieren die Japaner vom Wachstumsthema Industrie 4.0. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie fair bewertet, Kursrücksetzer in den Bereich von 500 bis 550 JPY können langfristige Anleger zu Käufen nutzen.
Fazit:
Stiftungsgeeignet: Ja - unter Berücksichtigung der systemischen Risiken bei Aktien
Empfehlung: Bei Rücksetzern kaufen. Am besten an der Börse in Tokio ordern, Käufe in Deutschland immer limitieren
Stopp-Loss: 400 JPY