Der Unternehmerbrief aus der Hauptstadt


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71. Jahrgang / 22 vom 16.03.2017   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Solidargemeinschaften: Alternative zu Privatkassen
Selbständige sollten über eine kostengünstige Krankenversicherungsalternative nachdenken. Im deutschen Gesundheitswesen gibt es neben privaten und gesetzlichen Kassen auch Solidargemeinschaften. Sie kommen dann infrage, wenn die Beiträge in der Privatversicherung (PKV) zu hoch werden, aber auch kein deutlicher Einkommensanstieg mehr zu erwarten ist. So zahlt ein 50-jähriger Mann, Single, mit monatlichen Einkünften in Höhe von 5.800 Euro einen Samarita-Beitrag von 475 Euro. In der GKV wären 750 Euro fällig, in der PKV um die 600.
Solidargemeinschaften gibt es seit Jahrzehnten. Hier sind bisher vor allem Polizisten, Beamte und Pfarrer, aber auch offene Vereine organisiert. Der Beitritt erfordert persönliches Engagement für die Gemeinschaft - finanziell und menschlich.
Anders als bei der PKV ist der Beitrag einkommensabhängig. Er fließt zur Hälfte auf ein persönliches Konto, aus dem Wehwehchen bezahlt werden. Die andere Hälfte geht in den Solidarfonds, aus dem aufwendigere Behandlungen finanziert werden. Bei der Samarita sichert eine Rückversicherung Großrisiken ab.
Das Versorgungsniveau entspricht dem der GKV. Es gibt allerdings keinen festen Leistungskatalog, weil dieser die garantierte Therapiefreiheit einengen würde.
Fazit:
Solidargemeinschaften sind für manche PKV-Versicherte eine attraktive Alternative.
Wichtiger Hinweis: Wer sich mit dem Gedanken an einen Wechsel trägt, sollte ein Grundsatzurteil des Bundessozialgerichts abwarten, das in wenigen Monaten ergehen soll. Es wird über die Zukunft der Solidargemeinschaften entscheiden.