Der Unternehmerbrief aus der Hauptstadt


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70. Jahrgang / 77 vom 06.10.2016   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Energiewende | Finanzierung: NordLink hat Modellcharakter
Mit der Untersee-Stromleitung NordLink setzt Deutschland ein neues Finanzierungsmodell für Infrastruktur um. Es geht um eine Super-Stromleitung zwischen Norwegen und Deutschland. Sie dient dazu, die Strompreise zu stabilisieren, wenn mit Norwegen ein neuer Abnehmer hinzukommt. Der Bau wurde Mitte September begonnen.
Die Gewinne, die aus dem Handel mit Übertragungskapazitäten erzielt werden, müssen zum Großteil reinvestiert werden. Die Investoren, der norwegischen Netzbetreiber Stattnett (50%) sowie TenneT und die KfW (je 25%) auf deutscher Seite, dürfen einen Teil für sich behalten. Den verbleibenden Gewinn müssen sie zum Bau weiterer Leitungen sowie zur Kostensenkung für den Endverbraucher verwenden. In Deutschland soll die Bundesnetzagentur die Nutzung der Gelder überwachen.
Fertig werden soll die Leitung mit einer Kapazität von 1,4 GW im Jahr 2020. Sie wird dann etwa 40 Jahre in Betrieb sein. Die Baukosten liegen bei 2 Mrd. Euro. NordLink ist eine der ersten Leitungen, die im Rahmen des EU-Ausbaus der Interkonnektoren zwischen Staaten geplant wurden.
Fazit:
Die Zweckbindung der Erträge macht zumindest Hoffnung, dass die Kosten der Energiewende nicht weiter aus dem Ruder laufen.