Der Unternehmerbrief aus der Hauptstadt


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69. Jahrgang / 52 vom 09.07.2015   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Russland: Anhaltende Stagnation
Die Putinsche BRICS-Show in Ufa ist ein potemkinsches Dorf. Russland steckt nach der Rezession weiter in einer Phase anhaltender Stagnation. Die Wachstumsschwäche hat bereits vor der Ukraine-Krise begonnen, meinten die Ostanalysten der Raiffeisen Bank International AG in Wien. Die Fakten:
Russlands BIP wird 2016 trotz leichter Erholung mit 1,36 Bio. Euro auf dem Stand von 2011 liegen
Die Inflation bleibt mit 8% hoch
Der Staatshaushalt bleibt mit -3% vom BIP im Soll
In Fernost schafft Russland keinen Ausgleich für das wegbrechende Geschäft mit der EU (Sanktionen). Der Import aus China wird zunehmen, aber das bringt keine Wachstumsimpulse. Chinesische Banken können den Ausfall von neuem westlichen Kapital nicht annähernd ausgleichen - ihr Anteil an den Krediten erreicht derzeit maximal 3%.
Nach wie vor hängt Russlands Wohl und Wehe am Ölpreis. Der steht weltweit unter Druck (FB vom 11.5.). Wachstumsimpulse bleiben aus, weil es an ausländischen Direktinvestitionen mangelt und nach wie vor zig Mrd. Euro an Kapital abfließen. Die forcierte Autarkiepolitik kostet Reserven, ist ineffizient und sorgt für keine neuen Impulse für den Export.
Fazit:
Russlands Wirtschaftskraft sackt weltweit relativ immer stärker ab. Am weltweiten BIP hält man nur noch 3% nach 6% vor 25 Jahren. Doch wenn es im Innern nicht läuft, steigt der Hang zu außenpolitischen Abenteuer à la Ukraine.