Der Unternehmerbrief aus der Hauptstadt


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69. Jahrgang / 34 vom 04.05.2015   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
USA | Konjunktur: Wo bleibt der Öl-Impuls?
Die US-Konjunktur bereitet den Ökonomen zunehmend Sorgen. Nicht nur, dass das Wachstum im ersten Quartal mit +0,2% generell für eine Aufschwungphase äußerst mager ausfiel. Die niedrige Rate macht insbesondere deshalb ratlos, weil darin auch noch der Effekt eines drastisch gesunkenen Ölpreises steckt. Daran gibt es trotz des zeitweiligen Wintereinbruch nichts zu deuteln. Gemessen an der Spitze ist er 2014 um 60 Dollar gefallen. Das macht eine Menge aus. Der Durchschnittsamerikaner verbraucht immerhin mehr Energie als ein Brite und ein Japaner zusammen. In der Handelsbilanz der USA sind das 200 Mrd. US-Dollar pro Jahr, die im eigenen Land bleiben, hat der Economist berechnet.
Dennoch haben weder der private Konsum, noch die Investitionen entsprechend profitiert. Möglicherweise sind die geringen Lohnzuwächse die Ursache für die Kaufzurückhaltung der Amerikaner. Der Verbraucherpreisanstieg ist nahe Null. Grund genug für die Fed, die Zinsen ebenfalls bei Null zu lassen.
Fazit:
Die US-Wirtschaft läuft noch immer nicht rund. Eine überzeugende Erklärung, wo der Öl-Impuls geblieben ist, fehlt bisher. Nun besteht das Risiko, dass mit dem zuletzt wieder gestiegenen Ölpreis ein zusätzlicher Wachstumsdämpfer kommt.