FUCHS in den Medien

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Steuerconsultant, 01/2011

Ethische Geldanlage für manche ein Problem

Probleme hatten einige der vom Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Dienstleistungen, den FUchsbriefen und firstfive getesteten Vermögensmanager damit, den Kundenwunsch nach ethischer Geldanlage umzusetzen. Weitere Erkenntnis: Manchen Häusern war die Anlagesumme des Testkunden - 800.000 Euro - zu gering, um sich richtig ins Zeug zu legen.

Steuerberatung und Vermögensberatung haben eines gemeinsam: Beide sind Vertrauensdienstleistungen. Die Qualität lässt sich für den Kunden und Mandanten nicht im Vorfeld einschätzen, selbst während der Leistungserbringung muss er ein hohes Maß an Vertrauen mitbringen. Daher ist die Bedeutung von Qualitättests besonders hoch.
Während in der Steuerberaterzunft umfangreiche Leistungsuntersuchungen bislang fehlen, ist dies bei der Beratung in Vermögensfragen glücklicherweise anders. Seit 2004 werden Privatbanken, die Private-Banking-Abteilungen von großen Bankhäusern und frei Vermögensmanager kontinuierlich untersucht

Erneut mussten sich 2010 die Banken und Vermögensverwalter einer Untersuchung auf Herz und Nieren stellen. Eine Ablehnung des Tests ist nicht möglich, denn es handelt sich um verdeckt durchgeführte Markttests. Rund 100 Institute in Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz wurden geprüft. Im Blickpunkt der Prüfer standen die Leistungen im Beratungsgespräch, die schriftlich formulierte Vermögensstrategie und der dazugehörige Anlagevorschlag sowie die Auskunftsfreudigkeit der Institute über interne Kennzahlen - Thema Transparenz.
Für versierte Vermögensberater handelt es sich auf den ersten Blick um einen Allerweltsfall: Die Anlagesumme beträgt 800.000 Euro, sie stammt aus einer fälligen Lebensversicherung. Die Wünsche des Kunden: Zwei Prozent Rendite pro Jahr soll erzielt werden, nicht zwingend in jeden Jahr, aber als Durchschnitt für 10 Jahre Anlagedauer. Vorher will der Kunde über sein Geld nicht verfügen. Allerdings will er in der Lage sein, es jederzeit zu liquidieren.

Das Problem: "Zwei Prozent Rendite" klingt zunächst leicht erreichbar. Doch die Berater hatten die Aufgabe nachzufragen, was ihr Gegenüber wirklich meint. Der Wert muss nach Kosten, Steuern und Inflation erzielt werden. Um diese tatsächlich zu erzielen, ist eine Bruttorendite von immerhin sechs bis sieben Prozent erforderlich. Damit fühlten sich etliche Häuser überfordert.
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Generell lässt sich feststellen, dass für kleinere Vermögen gute Beratung geboten wurde. Das Qualitätsniveau verringert sich erst bei der Präsentation der Vermögensstrategien. Auch die Dokumentation ist besser geworden: Viele Häuser schickten den Kunden gut formulierte und verständliche Beratungsprotokolle zu.