FUCHS in den Medien

zurück
unternehmermagazin, 10/2010

Nachhaltige Kapitalanlagen

Beratungsmentalität > Die Anlageprofis in Deutschland, Österreich, in der Schweiz, in Liechtenstein und Luxemburg halten noch nicht viel von nachhaltigen Investments.
Von Anlagen also, die ethische und ökologische Kriterien erfüllen. Der Tenor lautet, diese seien nicht präzise von normalen Anlageprodukten abzugrenzen, kosteten Rendite und erhöhten das Risiko. Insofern kennen sich bislang nur wenige Anbieter wirklich mit nachhaltigen Investments aus.
Wir nennen sie die kundigen Befürworter. Zu ihnen gehört mit großem Vorsprung im Know-how die Bank Sarasin, die sich seit der Katastrophe beim Chemieriesen Sandoz im Jahre 1986 inhaltlich mit dem Thema auseinandersetzt und auch die eigene Geschäftspolitik entsprechend ausrichtet. Außerdem zu nennen ist die Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser, die mit der inzwischen voll integrierten Dr. Höller Vermögensverwaltung in Zürich einen Spezialisten in diesem Segment inkorporiert hat.
Demgegenüber sind die österreichischen Banken eher skeptisch, wenn es um Nachhaltigkeitskriterien geht, wobei hier auch die bankenunabhängigen Adressen die Auffassung vertreten, dass solche Anlagen Rendite kosten. Diese Reserve bringt der Schweizer Vermögensverwalter Hans Peter Sulser auf den Punkt. Er nennt nachhaltige Investments »Grünzeug« und spricht damit offen aus, was andere bloß indirekt andeuten. Doch wie sucht man nachhaltige Anlagen aus? Mit dem Ausschlussverfahren und mit dem Auswahlverfahren.
Ersteres lässt bestimmte Unternehmen oder Emittenten gleich durchs Raster fallen, wobei hier meist sofort die Rüstungsindustrie genannt wird. In der Regel ist ja auch noch leicht herauszufinden, wer am Glückspiel und an der Alkoholproduktion verdient. Schwieriger wird es, wenn Unternehmen ausgeschlossen werden sollen, die Kinderarbeit tolerieren oder Tierversuche dulden. Daher sind sich die Experten einig, dass es gegenwärtig keine absolute Sicherheit gibt, dass Unternehmen in allen Bereichen nachhaltig wirtschaften.
(...)
Unser fiktiver Kunde hatte 800.000 Euro frei verfügbar, die er zehn Jahre anlegen wollte, wobei die Substanz bei Ablauf unbedingt erhalten sein sollte. Angestrebt wurde ein jährlicher Vermögenszuwachs von 2 %, und zwar nach Verwaltungsgebühr, Nebenkosten und Abgeltungsteuer von 25 % (plus Soli).
Zudem sollte es einen Inflationsausgleich geben. Eine Bruttorendite von mindestens 6 % also, die jährlich zu erwirtschaften wäre. Als Notfallreserve sollten 50.000 Euro in Gold angelegt werden. Zu unserer Überraschung rieten die meisten Profis zu einem mit Gold unterlegten Wertpapier der Deutschen Börse, »Xetra Gold«. Im Fall der Fälle, einem »Crash« des Euro, wäre es besser, Goldmünzen in kleiner Stückelung zu halten. Und dies in einem privaten Safe. Sonst ist der Zugriff eben nicht garantiert.
(...)