FUCHS in den Medien

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SteuerConsultant, 1. Januar 2009

Geld in guten Händen

Das Jahr 2008 ist ein gutes Beispiel dafür: "Nichts ist mehr so, wie es war" könnte das Fazit nach den extremen Turbulenzen an den Kapitalmärkten sein. Beispiel Schiffsbeteiligungen: Noch vor wenigen Monaten wurde diese Vermögensklasse an den Mann gebracht. Doch nach dem jüngsten Einbruch der Charterraten um mehr als 60% innerhalb weniger Wochen sind gravierende Schieflagen im Schiffsbereich keine Utopie mehr - besonders wenn die anfängliche Kalkulation zu optimistisch war. Auch beim Filmfonds MBP II wird Insolvenz gemeldet. Die Beispiele zeigen deutlich, dass es sich ein Steuerberater gut überlegen muss, wen er als Partner für Vermögensfragen empfiehlt. Für Otto Normalverbraucher, der sich bei der Geldanlage beraten lassen will, sind Verbraucherzentralen die richtige Wahl. Schließlich empfehlen diese Institutionen ohne eigenes Verkaufsinteresse. Die Beratung kostet zwar - etwas - Geld, doch die Erfahrungen sind überwiegend positiv. Der Nachteil: Es wird von langen Wartezeiten berichtet, zudem ist keine umfassende Betreuung zu erwarten.

Wer sein Geld total sicher und ohne Renditeansprüche anlegen will, fährt mit der Deutschen Finanzagentur gut. Die staatliche Depotstelle, früher Bundesschuldenverwaltung genannt, bietet Sparbriefe, Anleihen und neuerdings auch Tagesanleihen - was mit Tagesgeld vergleichbar ist - kosten- und risikolos. Die Renditen sind hingegen mager. Mit maximal drei Prozent pro Jahr können Anleger für einen sechs Jahre laufenden Bundesschatzbrief rechnen (Stand Ende November 2008). Sobald das Vermögen größer und die Fragen komplexer werden, wird es allerdings deutlich schwieriger, einen guten Tipp zu geben. Hoffnung gibt es für Mandanten, die über ein Anlagevolumen von mehr als 500.000 Euro verfügen, denn hier gibt es seit einigen Jahren mehr Transparenz. Dies ist der Private Banking Prüfinstanz zu verdanken, einem Zusammenschluss dreier Partner: dem Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen (IQF), dem Verlag "Fuchsbriefe" und dem Rating-Unternehmen Firstfive. Höhepunkt ist seit mehreren Jahren der Private-Banking-Gipfel, der alljährlich im November stattfindet. Hier werden aktuelle Entwicklungen in der Qualität der Beratung Vermögender präsentiert. Die Erhebung erfolgt anhand von verdeckten Beratungsgesprächen, die Tester im gesamten deutschsprachigen Raum durchführen. Diese werden nach einem einheitlichen Kriterienkatalog ausgewertet.
Gleiches geschieht mit den Anlagevorschlägen, die von den Banken und Vermögensmanagern eingereicht werden. Im Jahr 2008 hat die Deutsche Börse AG zusätzlich eine Auswahl der Vorschläge unter Risikoaspekten untersucht.
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Wie tief greifend und aussagekräftig die Analyse der Prüfinstanz ist, zeigt der Fall, der der Auswertung im Jahre 2008 zugrunde liegt: Ein Unternehmer sucht einen neuen Vermögensmanager. Er ist 75 Jahre alt und kerngesund. Seine Frau ist mit 58 Lenzen deutlich jünger. Sein Anliegen: Die Gattin soll gut versorgt sein - unabhängig davon, wie lange der Firmenchef noch lebt. Es ist bereits ein Versorgungsvermögen in Höhe von vier Millionen Euro vorhanden. Dieses Vermögen liegt bereits auf mehreren Depots der Ehefrau und wächst durch weitere Beiträge des Ehemanns monatlich an. In drei Jahren - so die Planung - soll dann die Ehefrau ausschließlich von ihrem Vermögen leben können - ohne weitere Zuwendung des Gatten. "Reicht das Geld?" ist daher eine wichtige Frage, die beantwortet werden muss. Einfach zu lösen ist der Fall nicht. Die Ehefrau benötigt 180.000 Euro im Jahr zum Leben. Dieser Betrag ist netto zu verstehen, also nach Steuern und Kosten.
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Wer ist nun auf der Empfehlungsliste? Im Jahrestest "Top-Vermögensmanager" 2009 konnte Feri Wealth Management aus Bad Homburg überzeugen. Dieses Haus schaffte es, in allen gefragten Disziplinen eine sehr gute Leistung zu liefern. Die Konkurrenz hatte das Nachsehen, obwohl die ersten 10 Häuser herausragende Leistungen lieferten. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Rothschild Vermögensverwaltung und die Credit Suisse Deutschland. Erst auf Platz vier folgt ein ausländisches Institut, die LGT Bank aus Liechtenstein. Aus Liechtensteiner Sicht eine positive Überraschung, da in den letzten Jahren die Anbieter selten überzeugen konnten. In diesem Jahr schaffte es kein Anbieter aus der Schweiz unter die ersten zehn Plätze zu kommen. Anders bei den Österreichern: Die Wiener Bank Gutmann, die Raiffeisenbank Kleinwalsertal und die österreichische Niederlassung der Credit Suisse schafften es unter die Top zehn. Luxemburg ist auf Platz zehn mit der Landesbank Berlin International vertreten, das nächste Luxemburger Haus folgt erst auf Platz 26.
Natürlich gibt es Einwände gegen solche Untersuchungen: Zum einen, dass das gute oder schlechte Abschneiden eines Vermögensmanagers ein temporäres Ereignis sei, schließlich habe jeder Berater mal einen schlechten Tag. Zum anderen, dass solche Tests somit auch nicht aussagekräftig genug seien. Doch das Argument greift nicht, schließlich erwartet der Mandant auch vom Steuerberater eine durchweg gute Leistung. Die Herausforderung ist es, immer gute Leistungen zu bringen. Die Prüfinstanz untersucht diesen Aspekt mit der sogenannten ewigen Bestenliste. Bislang war es das Bankhaus Berenberg, das die Liste anführte. Diesmal konnte das Hamburger Haus nicht überzeugen und rutschte im Langfristvergleich auf Platz vier ab. In diesem Jahr wurde die Credit Suisse Deutschland erstmals mit dem Preis ausgezeichnet, der dem jeweils Erstplazierten in der Langzeitwertung zusteht. Die Kunst, Geld im Rahmen bestmöglichst zu vermehren, untersucht die Firstfive AG, einer der drei Partner der Private-Banking-Prüfinstanz. Im 60-Monatsvergleich überzeugte 2008 die Dresdner Bank über mehrere Vermögensklassen. Auf den Plätzen zwei und drei finden sich der unabhängige Vermögensverwalter Flossbach & Storch und die Hamburger Sparkasse. Die Detailergebnisse lassen sich im Fuchsreport "Top 2009 - Vermögensmanagement im Fuchsbriefe-Test" nachlesen.