FUCHS in den Medien

zurück
Luxemburger Wort, 26. November 2008

Luxemburg: Landesbanken Spitze


FUCHSBRIEFE ermittelt die besten Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum

Landesbank Berlin International vor LBBW und DZI / Feri Wealth Management Gesamtsieger


Angesichts von Kapitalverlusten im Zuge der Finanzkrise stellt sich für viele Anleger ein zentrale Frage: Wer kümmert sich am besten um mein Vermögen? Mit der Antwort beschäftigt sich seit 2004 die Private Banking-Prüfinstanz. Sie ermittelt den besten Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum. Das Ergebnis des Tests wird im Fuchsreport veröffentlicht. Am Montagabend wurden in Berlin die Preise vergeben. Sieger der Gesamtwertung ist Feri Wealth Management. Die Länderwertung Luxemburg gewann die Landesbank Berlin S.A. - Platz zehn in der diesjährigen Gesamtliste.

Die Landesbank Berlin überzeugte durch ein hervorragendes Beratungsgespräch und einen durchdachten Anlagevorschlag, heißt es im Testergebnis, das dem LW exklusiv vorliegt. Die Bank wird das Lob allerdings nicht mehr nutzen können. Inzwischen hat sie nämlich ihre Privatkundenaktivitäten in Luxemburg an die LBBW Luxembourg - die ehemalige LRI S.A. - verkauft. Die freut sich nach den Worten von Roby Haas, Managing Direktor der LBBW Luxembourg und verantwortlich für das Private Banking, umso mehr über das Testat. "Es gibt uns im Nachhinein die Bestätigung, dass wir einen guten Kauf gemacht haben", sagte Haas.

Die LBBW in Luxemburg muss sich jedoch nicht verstecken. Sie belegt hinter der Landesbank Berlin den zweiten Platz im Länderranking. Dritter ist die DZ Bank International. Bei der Landesbank Berlin hat neben der Leistung - Reden und Handeln stimmten überein - vor allem das "Drumherum" überzeugt. Angefangen bei einer Anfahrtsbeschreibung mit Parkplatz, gutem Einstieg durch einen Gang auf den Balkon der Bank bis hin zur Begleitung der Gäste sei alles "rund" gewesen. Ähnlich gut fällt das Fazit über die LBBW Luxembourg aus. Ganzheitlicher Blick, die Fähigkeit, komplexe Fragestellungen zu gestalten und qualifizierte Mitarbeiter haben Eindruck auf die Tester gemacht. Dass ein solches Urteil nicht konzernweit gilt, zeigt das Testat der Schweizer LBBW. Dort war das Gespräch eine Pflichtübung, beim Anlagevorschlag blieb es beim Versuch.

Es ist auffallend, dass gerade die Töchter der infolge der Finanzkrise schwer ins Trudeln geratenen deutschen Landesbanken die Spitzenplätze belegen. Der Fuchsreport lobt die kleinen und gut ausgebildeten sowie erfahrenen Teams in Luxemburg, die die Attraktivität des Platzes in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert hätten. Allerdings attestieren die Prüfer den Banken überdurchschnittlich hohe Gebühren. Es gebe ein großes Potenzial, um das Angebot weiter zu verbessern, erklärte Ralf Vielhaber, Herausgeber der FUCHSBRIEFE.

Von diesem Potenzial Gebrauch machen sollten nach Ansicht der Tester vor allem der Privatbankbereich der Fortis und der ING in Luxemburg. Bei beiden Banken überwiegen die Schwächen. Bei der Fortis Banque, die künftig als BGL BNP Paribas firmieren wird, berücksichtigen die Tester die insgesamt angespannte Lage des Geldinstituts im Zuge der Finanzkrise und bescheinigen ihr ein großes Potenzial. Den Beratern am deutschen Desk fehle ein entsprechendes Management und an nötigen Strukturen, heißt es im Fazit.

Verheerendes Urteil für ING Luxembourg

Geradezu verheerend fällt das Urteil der Fuchsbriefe über die ING Luxembourg aus. Dort heißt es, dass die Bank "besser nur Visa-Karten verkaufen sollte". Die Berater sind nicht vorbereitet, agieren ziel- und planlos. Sie machen einen unprofessionellen Eindruck und vermitteln keine individuelle Lösung. Auch technische Probleme seien aufgetreten, schreiben die Tester.

Der Test in Luxemburg fiel in diesem Jahr etwas dünner aus als im Vorjahr. Nur sieben gegenüber zehn in 2007 bilden zusammen das Länderranking. Der Sieger der beiden Vorjahre, Hauck & Aufhäuser Banquiers Luxembourg, erhielt dieses Jahr gar keinen Besuch. Dafür bleibt die Bank in der ewigen Bestenliste, in der langfristig die besten Vermögensmanager geführt werden, als einzige Bank aus Luxemburg auf Platz 14 unter den Top-20. Die Liste wird angeführt von der Credit Suisse Deutschland. Sie hat die Berenberg Bank verdrängt, die auf Platz 4 abgerutscht ist. In der Schweiz und Liechtenstein machte die LGT Bank Liechtenstein das Rennen. In Österreich kam die Bank Gutmann auf den ersten Platz.

Die Private Banking-Prüfinstanz ist ein Zusammenschluss des Wirtschafts- und Finanzverlags FUCHSBRIEFE, dem Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen (IQF) und dem unabhängigen Ratinginstitut firstfive AG. Die Experten der Gruppe führen verdeckte Test bei mehr als 100 Banken und unabhängigen Vermögensmanagern durch. Dabei wird in drei Kategorien geprüft: Vertrauensbasis (20 Prozent), Beratungsgespräch (40 Prozent) und Anlagevorschlag (40 Prozent). Allen Teilnehmern wird eine komplexe Vermögenssituation präsentiert. Dieses Jahr wurde ein anspruchsvoller "Echtfall" vorgestellt. Scheinbar waren nicht alle Häuser bereit, in große Vorleistungen zu gehen. Etliche waren mit den gestellten Anforderungen auch einfach überfordert.