FUCHS in den Medien

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Welt am Sonntag, 14. Dezember 2008

So finden Sie den Experten für Ihr Geld


An die Verwaltung großer Vermögen sollten sich nur Finanzprofis wagen, die in allen Bereichen der Anlage erfahren sind. Unabhängige Studien geben Anlegern eine wichtige Orientierung.

Das Vertrauen in Banken und Anlageberater ist erschüttert. Die Pleite der US-Bank Lehman Brothers und die anschließenden Diskussionen um die Vertriebsorganisation der großen Institute haben einige schmerzliche Systemfehler offenbart. Das gilt beim Privatsparer im Kleinen. Das gilt auch im Großen bei den vermögenden Investoren mit Millionendepots. Allein das von Deutsche-Bank-Vorstand Josef Ackermann vor einigen Jahren ausgegebene Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent macht misstrauisch. Denn wo sonst als beim Kunden sollten diese Renditen erwirtschaftet werden?

Und dennoch. Wer nicht selbst aus der Finanzwirtschaft kommt, ist letzen Endes auf die Unterstützung der Geldprofis angewiesen. Umso mehr, wenn es sich um große und komplexe Vermögensstrukturen handelt. Es gilt: Kleines Vermögen, kleine Probleme. Großes Vermögen, große Probleme.

Beispielhaft für einen Anleger mit einer komplexen Vermögensstruktur ist der mittelständische Unternehmer Karl Zuber (Name von der Red. geändert). Dessen Suche nach einem geeigneten Vermögensmanager wurde von den Testern des aktuellen Fuchs-Reports begleitet. Der Report ist eine von zwei regelmäßig erscheinenden Vergleichsstudien zur Bewertung der Leistungen im Private Banking. Er umfasst ebenso wie der parallel durchgeführte Elite-Report eine Analyse von mehr als 100 Anbietern im gehobenen Privatkundengeschäft, dem sogenannten Wealth Management.

Für den Bankentest 2008 haben die Fuchs-Prüfer den realen Fall eines 75-jährigen Unternehmers zum Gegenstand ihrer Untersuchung gemacht. Zu den zentralen Zielen des zu vergebenden Verwaltungsmandats gehören die Absicherung der 17 Jahre jüngeren Ehefrau und der fünf Kinder. Darüber hinaus galt es zu prüfen, in wie weit die Versorgung der Kinder oder auch die Fortführung des eigenen Unternehmens im Rahmen einer bereits bestehenden oder aber einer neu zu gründenden Stiftung organisiert werden könnte. Hinzu kam das eigentliche Vermögensmanagement, wobei neben dem Firmenvermögen auch der Privatbesitz des Unternehmers, die Vermögen seiner Frau und die der Stiftung mit eigenen Strategien zu berücksichtigen waren. Alles in allem eine anspruchsvolle Aufgabe, die den Wealth-Managern Kompetenzen in vielen verschiedenen Bereichen abverlangte.

Am besten wurde die Aufgabe von Feri Wealth Management, der Rothschild Vermögensverwaltung und Credit Suisse Deutschland gemeistert. Alle drei Häuser hinterließen sowohl im Beratungsgespräch als auch bei der Präsentation im abschließenden Beauty Contest der 15 besten Anbieter einen exzellenten Eindruck und konnten auch beim unterbreiteten Anlagekonzept überzeugen. Knapp vor den beiden anderen belegte dabei die erst ab Anlagevermögen von fünf Millionen Euro zugängliche Feri-Vermögensverwaltung den ersten Rang. Zu den Stärken des Hauses zählen die Fuchs-Strategen eine hohe fachliche Kompetenz in allen den Fall betreffenden Sachgebieten, ein transparentes Gebührenmodell und eine in Hinblick auf das Chance-Risiko-Verhältnis auffallend gute Anlagestrategie für das Kundendepot. Zudem leiste sich Feri ein "selten gutes Verhältnis" bei den Kunden pro Berater. Lediglich 20 Familien werden bei dem Bad Homburger Verwalter pro Mitarbeiter betreut, sodass diesen genug Zeit bleibt, um sich den individuellen Bedürfnissen anzunehmen.

Die beiden anderen Top-Adressen lagen in der nach einem Punktesystem von Null bis 100 ermittelten Endwertung aber nur wenige Punkte dahinter und stechen damit ebenfalls aus einer Gesamtheit von mehr als 100 untersuchten Banken und Vermögensverwalter heraus.

Dass das gute Abschneiden der Top-Institute kein Zufall ist, zeigt auch die nach einem anderen Verfahren erstellte Rangliste des Elite-Report. Auch hier gehören Feri und die bei Fuchs drittplatzierte Credit Suisse zu den Adressen, denen eine überdurchschnittliche gute Leistung bescheinigt wird. Das Elite-Ranking basiert auf den Ergebnissen fiktiver Testkunden, sowie auf Besuchen echter Privatanleger mit Betreuungsbedarf. Dabei werden in insgesamt 19 Kategorien Punkte vergeben, wobei sich die BHF Bank, das Private Banking der Hamburger Sparkasse und die österreichische Schoellerbank als erfolgreichste Punktesammler erwiesen. Alle drei Institute gehörten schon in den Vorjahren zur Spitzengruppe und haben dies in der aktuellen Untersuchung ein weiteres Mal bestätigt.

Aber nicht überall machten die Tester positive Erfahrungen. Dabei steckt der Teufel oft im Detail. Denn selbst da, wo der äußere Rahmen ebenso stimmt - wie die grundsätzliche Vertrauenswürdigkeit von Bank und Berater -, zeigten sich Schwachstellen, die zum Teil nur bei genauerem Hinsehen offenbar wurden. So bedienten sich im Fuchs-Test einige Häuser bei der Berechnung des Kapitalbedarfs der heute 58-jährigen Unternehmergattin der statistischen Sterbetafel, um ihren Bedarf zu ermitteln. Aus Sicht der Fuchs-Prüfer ein gravierender Fehler. Denn für Frau Zuber ist es unerheblich, wie hoch die durchschnittliche Lebenserwartung ist. Sie interessiert ausschließlich, ob das Geld bis zu ihrem eigenen - und nicht bis zum durchschnittlichen - Lebensende reicht. Gute Konzepte gingen daher vorsorglich von einer hohen Lebenserwartung aus und berechneten außerdem die Inflation mit in die Kalkulation ein.

Auch die offene Kommunikation über die Gebührenstruktur oder die Weitergabe von bei Fondskäufen anfallenden Rückvergütungen an den Vermittler sind längst nicht immer die Regel. Die Experten raten daher (nicht nur) bei großen Vermögen dazu, immer mehrere Anbieter in die engere Prüfung zu nehmen, und deren Vorschläge miteinander zu vergleichen. Denn auch hier gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle und Vergleich aber immer besser.

Ralf Andreß