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71. Jahrgang / 67 vom 31.08.2017
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Unternehmen | Compliance: Fuchs-Rating offenbart große Lücken
Die Transparenz der Compliance-Maßnahmen lässt bei den 30 DAX-Konzernen stark zu wünschen übrig. Nur sechs Unternehmen - Siemens, Deutsche Telekom, ThyssenKrupp, SAP, Henkel und Bayer - zeigen nach einer Untersuchung der Fuchsbriefe (Fuchsbriefe Compliance Rating) einen akzeptablen Standard. Die Ergebnisse präsentierte gestern in Frankfurt vor Journalisten und Fachexperten Fuchsbriefe Chefredakteur Ralf Vielhaber zusammen mit den Jurymitgliedern Dr. Eike Grunert und Dr. Andreas Rühmkorf.
Investoren tragen dadurch erhebliche Risiken. Wo von außen nicht einsichtig ist, wie das jeweilige Regelwerk für das Verhalten von Mitarbeitern (Code of Conduct) und Lieferanten funktioniert, welche Compliance-Risiken das Unternehmen für sich selbst sieht und wie es damit umgeht, muss ein Anleger auf der Hut sein.
Wenn die unternehmenseigenen Regelwerke versagen, entstehen daraus unter Umständen enorme Kursverluste. Siehe jüngst der Abgas- und nachfolgend Kartellskandal bei VW und Daimler, zuvor die zahlreichen Verfehlungen der Deutschen Bank oder vor einem Jahrzehnt der Schmiergeldskandal bei Siemens.
Die Finanzbranche hat aus ihren Fehlern bisher nicht gelernt. Jedenfalls stellt sich das für den außenstehenden Betrachter so dar. Im Best-Practice-Vergleich der Fuchsbriefe zeigen sich die Compliance-Systeme von Commerzbank, Munich Re, Allianz SE, Deutsche Börse und Deutsche Bank weit unterdurchschnittlich. Die Deutsche Bank (Rating DD, Risikokennzahl 67) ist Vorletzter im Fuchsbriefe-Rating. Brisant ist das schlechte Abschneiden der Deutschen Börse (Rating DD, Risikokennzahl 67), die keinen brauchbaren Verhaltenskodex und keine adäquate Darstellung der Compliancerisiken vorweist. Immerhin erfüllt das Unternehmen hoheitliche Aufgaben.
Am besten schneidet Siemens ab mit einem AA Rating und der Risikokennzahl 12. Es folgen die Deutsche Telekom (Rating BB, Risikokennzahl 27) und ThyssenKrupp (BB, 28). Siemens zeigt sowohl beim Lieferantenkodex, beim Compliance Management System (CMS) als auch bei der Risikodarstellung best practice. Schlusslicht ist das Immobilien-Unternehmen und DAX-Neuzugang Vonovia (D, Risikokennzahl 78). Auf Basis der Informationen, die das Unternehmen in Sachen Compliance-Maßnahmen preisgibt, fällt es in fast allen Auswertungskategorien durch.
Fuchsbriefe haben die Regelwerke der DAX-Konzerne im Detail unter die Lupe genommen. Zumindest soweit diese öffentlich einsehbar sind. Unterstützt wurden sie dabei von einer vierköpfigen Jury: Dr. Andreas Rühmkorf ist Lecturer in Commercial Law an der University of Sheffield. Dr. Eike Grunert ist Rechtsanwalt und Inhaber einer auf Compliance-Fragestellungen spezialisierten Kanzlei in München. Alexander Schröder ist Chief Compliance Officer der Axel Springer SE. Max Höfer ist Kommunikationsberater in Berlin. Über mehrere Monate haben sie alle öffentlich verfügbaren Dokumente - Geschäftsberichte, Sustainability-Berichte usw. - ausgewertet, um herauszufinden, wie vollständig danach die jeweiligen Compliance-Maßnahmen ausgestaltet sind und welche Qualität sie im Vergleich der Unternehmen untereinander haben.
Fazit:
DAX-Unternehmen, die kaum Informationen zu ihren Regelwerken veröffentlichen, haben ein Problem, könnten eines haben, finden das Thema nicht wichtig oder scheuen die kritische Bewertung durch die Öffentlichkeit und die Investoren. Solche Art von Intransparenz schafft Risiken für den Anleger.
Hinweis: Unseren aktuellen Report "Das Compliance-Rating der DAX-Unternehmen" können Sie im Fuchsbriefe-Shop unter https://verlag-fuchsbriefe.de/compliance2017 bestellen.

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