Der Brief für die Außenwirtschaft


33. Jahrgang / 41 vom 07.10.2011   << zum Inhaltsverzeichnis      
     
Kanada | CAD: Von der US-Schwäche gebremst
Die Inflationsrate in Kanada lag auch im August mit 3,1% wie schon in den Vormonaten leicht über der Zielmarke (2% mit dem Band 1%-3%). Die Währungshüter beließen es aber trotzdem bei dem Leitzins von 1%. Der Grund: Ihnen scheint die Wachstumsprojektion von 2,8% für das laufende Jahr durch die Schwäche der US-Wirtschaft gefährdet. Sie hat die kanadische Wirtschaft im Sommer fast zum Stillstand gebracht. Die Bank of Canada erwartet daher in den nächsten Monaten neue Impulse einerseits vom Export, der nach Asien und Europa geht, andererseits von der derzeit dümpelnden Binnenwirtschaft her.
Die Rohstoff-Hausse, so die Hoffnung der kanadischen Zentralbank, sollte sich sowohl beim Konsum der Privathaushalte, als auch bei den Investitionen der Unternehmen bemerkbar machen. Dem stehen allerdings die negativen Vermögenseffekte bei den Haushalten entgegen, denn die Hauspreise fallen in Kanada noch immer. Zudem ist der Loonie bereits hoch bewertet. Das belastet den Export zunehmend.
Das verlangsamte Wachstum zügelt die Preisentwicklung bereits. Der Bedarf für weitere Straffungen durch die Notenbank schwindet also. Demnächst könnten sogar Zinssenkungen auf der Agenda stehen.
Fazit:
Die von den USA ausstrahlende Schwäche wird auch den Kurs des Loonie drücken. Dieser wird leicht abwerten.