Der Brief für die Außenwirtschaft


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Schweiz | CHF: Kaum mehr Deflationsgefahr
aus FUCHS-DEVISEN 33. Jahrgang / 23 vom 03.06.2011
Die Schweiz sieht unverändert einen ordentlichen Aufschwung. Die Frühindiktoren (KOF-Index) deuten auf eine weitere positive Entwicklung trotz der großen Stärke des Franken hin.
Das Wachstum liegt mittlerweile nahe 2%. Aber die Preisentwicklung ist mit einer Jahresrate um 1,2% noch im Rahmen. Allerdings tendiert sie spürbar nach oben, wie die Währungshüter selbst schon in ihrer Lagebeurteilung vom März betonten. Demnach würde die Inflation bei unveränderten Leitzinsen im nächsten Jahr über das Limit bei 2% hinaus gehen. Mithin stehen in absehbarer Zeit Zinserhöhungen ins Haus.
Diese Zinsperspektive hat auch Implikationen für den Franken. Die SNB-Oberen hatten bei ihren Interventionen gegen den Franken stets betont, dass ihr Motiv nicht der Außenwert sondern die Deflationsgefahr sei. Dieses Motiv hat sich mit der jetzt absehbaren Inflationsentwicklung erledigt. Von daher scheinen Interventionen gegen einen erstarkenden Franken jetzt eher unwahrscheinlich. Damit wäre der Weg für weitere Aufwertungen frei. Dem stehen jedoch die Ungewissheiten der Schuldenkrise in der Eurozone gegenüber, die den Franken bereits sehr weit hoch getrieben haben. Von daher folgen die fundamentalen Daten hinter der Zinsperspektive der bereits gelaufenen Aufwertung und rechtfertigen sie gewissermaßen nachträglich.
Fazit:
Ein klein wenig Raum ist für den Franken noch denkbar. Er hat aber die positive Entwicklung der Wirtschaft weitgehend vorweg genommen. Anhaltende Euro-Angst könnte den Franken aber auch weiter tragen.