Der Brief für die Außenwirtschaft


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Polen | PZL: Abwarten
aus FUCHS-DEVISEN 31. Jahrgang / 42 vom 16.10.2009
Schaut man auf den Zloty und seine Ausschläge, geht es in Polen erstaunlich gelassen zu: Von 3,20 im Herbst 2008 trieb die Krise den Kurs bis auf 4,90 im Frühjahr, um jetzt bei 4,20 langsam zur Ruhe zu kommen. Die Gelassenheit in Warschau zeigt, welch beruhigende Wirkung ein (relativ) starker Binnenmarkt haben kann. Insgesamt nimmt sich die Situation jenseits der Oder auch vergleichsweise komfortabel aus: Die Inflation ist in solchen Krisenzeiten kein brennendes Thema und die strukturellen Vorteile der Binnenorientierung samt dem breiter gestreuten Export, für den auch die östlichen Nachbarn eine Rolle spielen, sorgen für erfreuliche Wachstumszahlen. Das 2. Quartal brachte +1,1% und die ersten Zahlen zum 3. Quartal deuten sogar auf noch mehr hin. Die seit dem Frühjahr deutliche Abwertung des Zloty hat das ihre getan. Die Exporte zogen an, die Defizite in der Leistungsbilanz schrumpften und damit der Finanzierungsbedarf im Ausland, was den Zloty fundamental stützt. Die Währungshüter halten den Leitzins schon seit einiger Zeit in der Nähe von real Null (Leitzins 3,5%, Inflation 3,5 ? 3,7%) was der Wirtschaft noch ein wenig Schub gibt und Handlungsmöglichkeiten in alle Richtungen offen hält.
Fazit:
Sofern nicht neue Krisenfaktoren erkennbar werden, sollte der Zloty bald in einen leichten Aufwertungstrend einschwenken. Richtung: 3,90.