FUCHS in den Medien

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PLATOW BRIEF, 16.Oktober 2006

Den Trends im Vermögensmanagement auf der Spur


Jedes Jahr aufs Neue testen die FUCHSBRIEFE Banken auf ihre Qualitäten als Vermögensverwalter. Stärken und Schwächen in Service und Beratung werden ebenso unter die Lupe genommen wie die Güte der Anlageempfehlungen.

Diesmal wurden 100 Banken in Deutschland und in den deutschsprachigen Nachbarländern auf Herz und Nieren geprüft, wobei die Schweiz einen Schwerpunkt bildete. Die Ergebnisse dieser zum 7. Mal durchgeführten Testreihe werden wieder in Berlin auf einem "Banken-Gipfel", zu dem die Vertreter aller untersuchten Häuser eingeladen werden, präsentiert und es werden Preise für die Besten in den jeweiligen Kategorien vergeben. Dieser Top-Event findet am 27.11. ab 16.30 Uhr im Hilton Berlin statt.

Wir hatten Gelegenheit, vorab mit Ralf Vielhaber, dem Chefredakteur der FUCHSBRIEFE und Erfinder des Private Banking Awards, über neue Trends im Vermögensmanagement zu sprechen:

1. Die ganzheitliche Vermögensbetreuung - also die Einbeziehung auch illiquider Vermögensbestandteile wie Immobilien und die Betrachtung der steuerlichen Implikation - setzt sich am Markt durch! Insbesondere die etablierten Banken investieren viel in diesbezügliches Know how. Vor allem die Häuser in der Schweiz haben hier erheblich Boden gut gemacht. Es gibt kaum eine namhafte Bank, die ihre Strategie und damit ihre Investitionen nicht entsprechend ausgerichtet hat. Der Kunde bekommt das im positiven Sinne zu spüren.

2. Die Top 30 der Branche im deutschsprachigen Raum rücken qualitativ immer enger zusammen. Sie ringen um die besten Berater. Der Kunde bekommt in den Beratungsgesprächen immer häufiger - wenn auch lange noch nicht durchgängig - Top-Niveau geboten.

3. Der Kampf um die besten Köpfe wird immer härter. Die Marktpreise für Spitzen-Berater steigen nach wie vor. Aber das Angebot an jüngeren, gut vorgebildeten Kräften mit entsprechenden Produktkenntnissen, Marketingfähigkeiten und insbesondere den Soft Skills wie der Begabung, auf Menschentypen einzugehen, sie und ihre Ziele zu verstehen und in der Anlagepolitik umzusetzen, ist dünn.

4. Die Ausbildung der Berater wird deshalb zum wichtigsten Thema der Branche, insbesondere im high end- Bereich, bei der Beratung der Hochvermögenden und "Reichen". Mit der Gründung eines Center of Private Banking, einem Forschungs- und Ausbildungslehrstuhl, der sich der Qualitätsmessung im Vermögensmanagement und der Ausbildung von Beratern für das Spitzen-Segment verschrieben hat, geht die Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung in Vallendar (WHU) einen großen Schritt voran. Selbst die Schweiz hat bisher keine ähnliche Einrichtung zu bieten.

5. Für die so genannten unabhängigen Vermögensverwalter, die sich auf das Depotmanagement konzentrieren, wird die Lage nach einem Urteil von Gerichten in der Schweiz vor allem dort nicht gerade leichter. Der Blick von Justitia richtet sich auf die gängige Praxis der so genannten "Kickbacks", Zahlungen von Fonds, die die Vermögensverwalter kaufen. Auch in Deutschland ist es Usus, dass die Vermögensverwalter dafür Geld bekommen. Diese Art von Zuflüssen macht gut und gern bis zu 30% der Vermögensveraltungsgebühr aus. Da liegt es nahe, Produkte bevorzugt in Kundendepots zu legen, bei denen besonders hohe Rückbezüge vereinnahmt werden können. Das stellt aber die viel beschworene Unabhängigkeit bei der Produktauswahl zumindest bei diesem Teil der Branche in Frage. Gerade die Unabhängigkeit ist aber der USP dieser Dienstleister, begründet ihre Marktstellung. So ist und bleibt Unabhängigkeit ein sensibel beäugtes Thema im Private Banking.

Ohne Ergebnisse des Tests der FUCHSBRIEFE vorweg nehmen zu wollen, gab uns Vielhaber einige Anhaltspunkte. So blieben die mittlerweile zur Tradition gewordenen anonymen Tests bei den Banken nicht ohne Wirkung auf die Qualität des Angebots. Viele Häuser haben aus Fehlern der Vergangenheit gelernt. Auch sind die Ansprüche der Kunden gestiegen. Sie zwingen die Banken zu guter Arbeit. Jedenfalls ist die Breite der Spitzengruppe eher größer geworden. Vielhaber berichtet uns von weniger Totalausfällen, die in den Anfangsjahren des Mystery Shoppings noch an der Tagesordnung standen. Weniger herausragende Banken zeigten in sehr anerkennenswerter Weise ihr Spezialwissen.

Der Banken-Gipfel selbst wird, wie uns Vielhaber verriet, in diesem Jahr einige besondere Highlights bieten. So werden die ersten bereits laufenden Forschungsprojekte am Center of Private Banking der WHU von Markus Rudolf, einem der Lehrstuhlinhaber, präsentiert. Special Guest wird Barbara Hendricks sein, Staatssekretärin im BMF und dort zuständig für Steuerpolitik. Mit "Deutscher Finanz- und Steuerpolitik in Zeiten globaler Finanzmärkte" wird sie ein Thema referieren, das jeden Bundesbürger, der Vermögen hat oder Vermögen verwaltet, brennend interessiert. Wer sich zu dem "Gipfel" noch nicht angemeldet hat (Tel.: 030/28881710), sollte dies jetzt tun, denn es gibt kaum noch Karten.