FUCHS in den Medien

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Liechtensteiner Vaterland, 25. November 2008

Nur die LGT kann überzeugen


Die LGT Bank in Liechtenstein hat beim Vermögensverwalter-Test des FUCHSBRIEFE-Verlags ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Die weiteren getesteten Finanzinstitute hinterließen einen zwiespältigen Eindruck.

Der deutsche Finanzverlag FUCHSBRIEFE schickt jedes Jahr anonyme Tester in Privatbanken, um die Qualität der Beratung und der vorgeschlagenen Anlagestrategie zu beurteilen. Für deutsche Kunden gilt die länderübergreifende Vergleichsstudie als wichtige Referenz, unter den Vermögensverwaltern ist die Aussagekraft des Rankings allerdings umstritten - so werden auch die diesjährigen Resultate mit Sicherheit für Gesprächsstoff auf dem Finanzplatz Liechtenstein sorgen.

Die Tester haben dieses Jahr mehr als 100 Banken und Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum unter die Lupe genommen, darunter fünf Institute aus Liechtenstein. An vierter Stelle im Gesamtranking platzierte sich ausgerechnet die wegen der Steueraffäre in Bedrängnis geratene LGT Bank in Vaduz. Im Länderranking Schweiz und Liechtenstein belegte das Finanzinstitut des Fürstenhauses mit 76 von 100 möglichen Punkten sogar den ersten Platz, noch vor dem Bankhaus Jungholz aus St. Gallen und der Credit Suisse, teilte der Verlag Fuchsbriefe gestern mit.

Lob für LGT
Die Kundenberater der LGT Bank hätten mit den Testern, die sich als interessierte Kunden ausgaben, eines der besten Beratungsgespräche geführt und in der Endauswahlrunde habe die Bank das beste Ergebnis aller bewerteten Vermögensverwalter geliefert, schreiben die Autoren in ihrem Bericht. Nach Ansicht der Experten hätte sich die LGT Bank im Gesamtranking noch weiter vorn platzieren können, indem sie detaillierter über das eigene Unternehmen Auskunft erteilt hätte. Mit der Steueraffäre um die gestohlenen Kundendaten der LGT Treuhand seien die Berater aber souverän und offen umgegangen.

Auch Kaiser Ritter Partner in Vaduz machte einen positiven Eindruck: Die Fachleute bei Kaiser Ritter Partner hätten die Testspersonen kompetent und ausführlich beraten, aber auch einen mittelmäßigen Anlagevorschlag unterbreitet. Die Tester kommen nach ihrem ersten Besuch bei Kaiser Ritter Partner zum Schluss, dass das Finanzinstitut unter der Führung von Fritz Kaiser noch keine überragende Vorstellung geliefert habe, aber Potenzial für einen Ritterschlag vorhanden sei.

Anfragen nicht beantwortet
Die drei weiteren getesteten Vermögensverwalter aus Liechtenstein hinterliessen bei den Prüfpersonen einenzwiespältigen Eindruck, indem sie dieAnfragen teils unbeantwortet liessen. Die 15 Banken und die Vermögensverwalter hätten wie paralysiert gewirkt, meinen die Tester. Weder die VP Bank noch die Liechtensteinische Landesbank hätten auf den ersten Brief der Tester reagiert. Auch auf mündliche Nachfragen und ein zweites Schreiben herrschte Stille. Ähnlich erging es den FUCHSBRIEFE-Testern bei der Finanz Konzept AG in Triesen. Nach langem Hin und Her habe das Institut zu einem Gespräch eingeladen, um dann festzustellen, dass die gestellten Anforderungen für die Firma zu hoch seien. Die Tester führen die starke Verunsicherung auf dem Finanzplatz unter anderem auf die zeitliche Überschneidung ihrer Anfragen mit der deutsch-liechtensteinischen Steueraffäre im Februar zurück.

Aus diesem Grund ist auch ein Vergleich mit früheren Testergebnissen nur bedingt möglich. Bei den FUCHSBRIEFEN 2007 landete die Raiffeisen Bank Liechtenstein an erster Stelle, gefolgt von der Vaduzer Firma Aristo, der Volksbank und der Liechtensteinischen Landesbank. Der diesjährige Erstplatzierte, die LGT,war vor einem Jahr noch auf dem sechsten von insgesamt neun getesteten Vermögensverwaltern aus Liechtenstein rangiert.

Kompetenz statt Bankgeheimnis Die Fachleute des Fuchsbriefe-Verlags raten den Akteuren auf dem Finanzplatz Liechtenstein zu entschlossenem Handeln. Liechtenstein werde sich Anlagegelder aus dem Ausland künftig deutlich härter erarbeiten müssen als in der Vergangenheit, meinen die Autoren. Die liechtensteinischen Vermögensverwalter müssten sich aufgrund des internationalen Drucks auf das Bankgeheimnis vermehrt im direkten und ungeschützten Wettbewerb mit internationalen Banken behaupten, vor allem wenn es um deutsche Kunden geht.

Patrick Stahl